Wald, Wolf und Esel
Die Esel Brauni, Knospe und Peppo und die Eselkinder Flocke, Rosi, Lilly und Basil übernehmen eine wichtige Aufgabe auf dem Rietzer Berg. Sie pflegen gemeinsam mit den Schafen und Ziegen den Wald. Hier breitet sich ohne ihre Hilfe nämlich die invasive Traubenkirsche (Prunus serotina) aus, die im 17. Jahrhundert aufgrund ihrer guten Wuchsleistung von Nordamerika nach Europa gebracht wurde, um Wälder aufzuforsten. Inzwischen ist bekannt, dass es sich bei der Traubenkirsche um eine schädliche invasive Pflanze handelt, da sie statt der erhofften dicken Stämme eher eine dichte Strauchschicht bildet und einheimische Pflanzen verdrängt. Ihre bitteren Zweige und Blätter werden sogar von Rehen verschmäht, aber die Esel lassen sie sich schmecken und sorgen so dafür, dass sich ökologisch wertvolle Unterholzgesellschaften entwickeln können. Nach der erfolgreichen Bekämpfung der Traubenkirsche durch die Esel werden einheimische Gehölze wie Eiche, Eberesche und Haselnuss angepflanzt.
Außerdem beschützen unsere Esel die Schafe und Ziegen vor Wölfen. Esel flüchten nämlich nicht – wie beispielsweise Pferde – vor hundeartigen Tieren wie Wölfen, sondern verteidigen sich und ihre Herde lautstark gegen Angreifer. Das Konzept ist in Deutschland bisher nicht weit verbreitet und ist im Moment ein Versuch, mit dem Thema Wolf umzugehen. Bisher gab es seit der gemeinsamen Beweidung mit Eseln keine Wolfsrisse mehr auf dem Rietzer Berg. Davor kamen zwei der Schafe leider bei einem Wolfsangriff ums Leben, weil sie gerade nicht bei den Eseln standen.