Ein Mini-Abenteuer in der Abgeschiedenheit
Sonja Crone
Autorin und Malerin Sonja Crone hat unser Eremitage-Angebot für Künstler:innen gern angenommen. Sie wollte sich unbedingt mal wieder auf etwas Neues einlassen. „Es war wie ein kleines Mini-Abenteuer in der Abgeschiedenheit, die mir mal bedrohlich und mal aufregend vorkam.“, sagt Sonja über ihren Aufenthalt hier. In jedem Fall hat es viele Emotionen in ihr geweckt. Idealer Stoff, der literarisch verarbeitet werden kann.
Für zwei Wochen ist die gebürtige Rheinländerin aus der Schweiz zu uns gekommen. Seit 15 Jahren wohnt sie dort und hat sich eingerichtet. Seit ihrer Kindheit wollte Sonja Schriftstellerin werden und fühlte sich zu Gedichten besonders hingezogen, schreibt gern selbst welche. Ihr Lyrik-Debüt „Einen Spalt weit“ im Gepäck, hat sie an einem sonnigen Sonntag im Landschaftspark daraus vorgelesen.
Innerer Fundus für künftige Arbeiten
Sie ist jeden Morgen früh aufgestanden und abends, erschöpft von den vielen Eindrücken, früh zu Bett gegangen. Ausflüge ins Kloster nach Lehnin, in die Stadt Brandenburg und in den Park Sanssouci nach Potsdam haben sie beeindruckt. Hier in Brandenburg hatte sie stets das Gefühl, mit Fontane zu reisen und auf den Spuren von Effi Briest zu sein, einem Lieblingsroman von ihr. Während sie in der Schweiz das Fahrrad ständig den Berg hochschiebt, erschien ihr in diesem flachen Land Brandenburg alles schnell mit dem Fahrrad erreichbar. Und so hatte sie sich gleich am zweiten Tag verschätzt und musste nach vier Stunden das Fahrrad stehen lassen und mit dem Bus zurück. Was ihr hier besonders aufgefallen ist? In der Natur wurden ihre eigenen Verletzlichkeiten sichtbar, von denen sie durch den Lärm und die Hektik der Stadt abgelenkt wurde. Insgesamt ist sie viel weniger zum Schreiben gekommen, als sie geplant hatte. Doch die Erlebnisse und Eindrücke von hier werden ihr ein innerer Fundus für zukünftige Arbeiten sein.
