Entwicklung eines gesunden Ökosystems
Parkphilosophie
Die Philosophie des Landschaftsparks gründet auf der Idee von einer naturnahen Waldwirtschaft in Kombination mit der Produktion von Nahrungsmitteln. Wir wollen die Entwicklung eines gesunden Ökosystems unterstützen, welches sich aus sich stetig regenerierenden Pflanzen in einer Vielfalt an Vegetationsschichten aufbaut und das Nischen für eine Vielfalt an dort lebenden Tieren bereitstellt.
Ein solches Ökosystem soll mit dem gezielten Anbau unterschiedlicher essbarer Pflanzen kultiviert werden. Durch eine intelligente Auswahl an kooperierenden Pflanzengesellschaften kann über mehrere Jahre hinweg ein sich tendenziell selbst erhaltender Waldgarten zur Nahrungsversorgung aufgebaut werden.
Dazu wollen wir dauerhaft funktionierende naturnahe Kreisläufe schaffen, so dass es langfristig lediglich minimaler Eingriffe durch den Menschen bedarf. Die ökologische Vielfalt sorgt für Flexibilität und Stabilität.

Parkplan

Spaziergang durch den Garten
Alle Bereiche erkunden
Bibliothek
Blaues Band
Pool der Unendlichkeit
Moosgarten
Apfeldusche
Bambusgarten
Labyrinth
Hobbithöhle
Waldwasserlauf
Sonnengarten
Blauer Garten
Grüne Wände und Dächer
Benjeshecken
Himmel & Hölle
Gemüseanbau
Kräuter
Land-Art
Kunstscheune
Stall
Bühnen
Virtueller Rundgang
Mach einen Spaziergang zu uns und durch den Park. Lass dich bei der 360° Tour von unseren Tieren leiten.
Du kannst mit der Maus die Bilder von links nach rechts schieben oder von oben nach unten, um dich umzugucken, als wärst du direkt auf dem Rietzer Berg.
- Wenn du den Button ganz unten in der Mitte drückst, öffnet sich ein kleines Menü.
- Oben rechts kannst du die Tour teilen und dort findest du auch die Karte des Geländes, indem du auf das GPS-Symbol drückst.
Ein legendärer Ort mit Geschichte
Historie

Die Legende von der
Entstehung des Rietzer Berges
In Rietz bei Brandenburg lebte einmal ein Hünenmädchen, dem waren eines Tages die Schweine auf der Weide gar weit auseinandergelaufen und all ihr Rufen war vergebens. Sie konnte sie nicht zusammentreiben.
Da riss sie endlich einen gewaltigen Eichenstamm aus der Erde, kam damit herangestürmt, trieb ihre Schweine glücklich zusammen und machte sich auf den Heimweg. Unterwegs sah sie zu ihrer großen Verwunderung einen Menschen, der pflügte. Sie nahm ihn alsbald auf und packte ihn samt Ochsen und Pflug in ihre Schürze. Damit lief sie nun nach Hause zu ihrer Mutter und sagte: „Sieh Mutter, was ich da für Erdwürmer gefunden habe!“
Die Mutter aber sprach: „Geh eilends zurück mein Kind und trage alles wieder an seinen Ort, denn das sind unsere Vertreiber, die nach uns kommen!“ Und alsobald packte das Hünenmädchen alles wieder zusammen, ging zurück an den Ort, wo sie den Pflügenden gefunden hatte und setzte alles wieder an seinen Platz. Darauf schüttete sie reichlich Sand, damit die Vertreiber nicht allzu schnell nach Rietz kommen könnten.
Dieser Sandberg liegt noch bis auf den heutigen Tag dort und trägt heute den Namen Rietzer Berg.
Geschichte des Hauses
Das Wohnhaus wurde in den 1920er Jahren erbaut. Aus dieser Zeit stammt auch ein Pfirsichbaum, der immer noch Früchte trägt.
Dokumentiert ist auch der Standort einer Getreidewindmühle auf dem Rietzer Berg im Jahre 1858. Der Keller dieser Mühle ist heute noch vorhanden.
Im zweiten Weltkrieg vergruben die Anwohner der umliegenden Dörfer Hausrat, wie Silberbesteck, Porzellan und auch Münzen auf dem Rietzer Berg. Manchmal findet man noch ein paar von diesen Schätzen.
Das schöne Idyll sollte durch den Bau einer Hühnerproduktionsfarm in Sichtweite des Anwesens gestört werden. Dies haben die Anwohner 2011 erfolgreich verhindert.
Seit 2002 wurde der Rietzer Berg langsam aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Bis heute hat er sich zu einer Schönheit entwickelt, aber Garten und Gebäude sind niemals fertig. Immer neue Ideen, die die Leichtigkeit des Seins und ihre humorvolle Betrachtung widerspiegeln, wollen in Bödekers Unendlichkeit umgesetzt werden.
Permakultur
Das Konzept der Permakultur wurde in den 1980er Jahren von den beiden Australiern Bill Mollison und David Holmgren entwickelt und ist eine Verbindung der beiden Wörter „permanent“ und „agriculture“, also so etwas wie „dauerhafte Landwirtschaft“.
Die Permakultur lässt sich zwar auf alle Lebensbereiche anwenden, aber wird häufig vor allem mit der Landwirtschaft in Verbindung gebracht. Dabei geht es darum, ressourcenschonend zu wirtschaften, die Natur genau zu beobachten und mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie. In der Permakultur ist alles miteinander verbunden und einzelne Elemente werden nicht losgelöst betrachtet.
Ein wichtiges Gestaltungsprinzip der Permakultur und gleichzeitig ein schon Jahrtausende altes Konzept ist der Waldgarten. Durch die Nutzung der verschiedenen Schichten ist Selbstversorgung auf kleinem Raum möglich. In den hochgelegenen Schichten befinden sich die Bäume, darunter Beerensträucher und fruchttragende Büsche und in Bodennähe unterschiedliche Kräuter bis hinab zu den Bodendeckern. In der Humusschicht lassen sich z.B. rhizombildende Gemüse anbauen. Eine intelligente Auswahl an kooperierenden Pflanzengesellschaften kann über mehrere Jahre hinweg ein sich tendenziell selbst erhaltender Waldgarten zur Nahrungsversorgung werden. Die ökologische Vielfalt sorgt für Flexibilität und Stabilität.
Optimieren statt Maximieren
Um die Erträge zu erhöhen, wird in der Permakultur eher optimiert als vergrößert.
Eine Vergrößerung wäre langfristig gesehen eine Energieverschwendung, denn je höher die genutzte Vielfalt, desto weniger Energie muss in das System hineingesteckt werden. Die Wasserläufe auf dem Rietzer Berg sind ein Beispiel für intelligent genutzte Kleinräumigkeit. Dort sieht man, wie durch die Nutzung verschiedener Dimensionen und Ebenen unterschiedliche ökologische Nischen entstehen und die benötigte Fläche klein gehalten werden kann. Auch die Begrünung von Dächern und Wänden ist eine Form der Optimierung und guter Ausnutzung vorhandener Flächen.
Kooperation statt Konkurrenz
Um den Garten mit geringstmöglichem Energieaufwand produktiv zu halten, überlassen wir ihn weitgehend sich selbst.
Dazu gehört auch die Nutzung kooperativer Strukturen wie etwa eine biologische Schädlingsregulation. Mit hohem Energieaufwand hergestellte Pestizide vertreiben nicht nur die „Schädlinge”, sondern auch die „Nützlinge”, die uns viel Arbeit abnehmen können. Sobald nämlich die „Schädlinge” wieder einwandern fehlen die „Nützlinge”, weil sie lange keine Nahrung fanden. Nun wird der Schaden erst richtig groß, weil die Population der „Schädlinge” außer Kontrolle gerät, was den neuerlichen Energieaufwand verstärkt. Unsere Tiere sind ein Beispiel für gelebte Kooperation. Die Laufenten-Familie erledigt so manches Schneckenproblem und hält gemeinsam mit den anderen Tieren das Gras kurz. Esel und Schafe entfernen die invasive Traubenkirsche, die sich vielerorts ausbreitet. Dadurch können danach wieder heimische Unterholz- und Waldrandgehölze gepflanzt und damit der Wald verjüngt werden.
Langfristig statt kurzfristig
Die Permakultur sieht sich ethisch zur Nachhaltigkeit verpflichtet.
Boden, Wasser und alle anderen lebenserhaltenden Ressourcen sollen so bewirtschaftet werden, dass sie für nachfolgende Generationen bewahrt werden. Jedes Element hat einen Nutzen und eine Funktion im Gesamtsystem und daher wird immer das gesamte System statt einzelner Bestandteile betrachtet.
Ein weiterer Aspekt der Langfristigkeit ist die sorgfältige Planung, wie die einzelnen Elemente angeordnet werden, um am besten zusammenzuspielen. Dabei wird der Garten je nach Art der Nutzung und Entfernung vom Wohngebäude in Zonen eingeteilt. Die Elemente, die am meisten Aufmerksamkeit benötigen – wie Tiere und aufwändige Gemüsekulturen – befinden sich in der Nähe des Hauses und andere – wie Obstbäume – am weitesten entfernt.
Vielfalt statt Monokulturen
Die Gestaltung und Bewahrung von Vielfalt ist ein zentrales Anliegen von Permakultur, wobei immer natürlich gewachsene Ökosysteme das Vorbild sind.
Dabei sollen alle Elemente eines Gartens mehrere Funktionen erfüllen. Der Pool ist also Lebensraum für Fische und Wassertiere und dient gleichzeitig der Bewässerung und zum Baden. Enten wiederum legen nicht nur Eier, sondern fressen auch Schnecken und liefern Federn und wertvollen Dünger.
Die Vielfalt zeigt sich auch bei der Auswahl der Gemüsesorten, die nicht wie bei der konventionellen Landwirtschaft einzeln, sondern in Mischkulturen angeordnet sind. So vertreiben beispielsweise Zwiebeln zwischen Mohrrüben die Möhrenfliege und Studentenblumen locken Schnecken vom Gemüse weg. Schädlinge, die sich auf eine Gemüsesorte spezialisiert haben, können weniger zerstören, wenn Kulturen gemischt statt in Monokulturen angebaut werden.