
Hast du schon mal einen Baum gepflanzt?
Aufforstung
Auf dem Gelände des Rietzer Bergs sowie seiner umliegenden Grundstücke soll ein neuer Mischwald entstehen. Hier befinden sich überwiegend Nadelbäume wie Kiefern und Fichten, die durch die zunehmende Trockenheit gestresst sind, so dass sie sich nicht mehr gegen Borkenkäfer wehren können. Ein großer Teil des Forstes ist bereits abgestorben und wird auch hier weiter absterben. Wir wollen rechtzeitig dafür sorgen, dass neue Bäume wachsen, die heimisch und somit für unser Klima geeignet sind. Diese Wälder reagieren weniger sensibel auf die Veränderungen durch den Klimawandel.
Von Natur aus wäre der größte Teil mit Buche/Eichen-Mischwäldern bedeckt. Gekennzeichnet durch langwährende Stabilität sind ihnen Störungen in Form von Sturm, Feuer oder Schädlingen fremd. Darüber hinaus kühlen Laubwälder, vor allem je älter sie werden, ihre Umgebung massiv durch Verdunstung von Wasser ab. Mischwälder sind also widerstandsfähiger im Allgemeinen.
Bei der Auswahl der Baumarten haben wir uns überwiegend auf heimische Arten beschränkt. Eine Mischung aus Bäumen sowie hohen und niedrigen Sträuchern sorgt für einen guten Aufbau in den unterschiedlichen Stockwerken des Waldes.
Wir pflanzen im Frühjahr und im Herbst. Falls du Lust hast, uns dabei zu unterstützen, trage dich in unseren Newsletter ein. So bekommst du alle Pflanztermine!
Das Problem mit der spätblühenden Traubenkirsche
Prunus Serotina
Im 17. Jahrhundert wurde die spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) aufgrund ihrer guten Wuchsleistung von Nordamerika nach Europa gebracht, um Wälder aufzuforsten. Inzwischen ist bekannt, dass es sich bei der spätblühenden Traubenkirsche um einen Neophyt – also eine invasive Pflanzenart handelt, da sie statt der erhofften dicken Stämme eher eine dichte Strauchschicht bildet und einheimische Pflanzen verdrängt.
Auf einem Teil unseres Geländes versuchen wir, den Wald frei von diesem Neophyt zu bekommen. In den Anfängen haben wir die Traubenkirsche mechanisch entfernt und die Sämlinge per Hand gezogen. Diese Methoden hatten keinen Erfolg, da die Traubenkirsche aus vergessenen Wurzelstücken eine sehr vitale Wurzelbrut bildet, die schneller wächst und dichtere Bestände bildet.
Ihre bitteren Zweige und Blätter werden sogar von Rehen verschmäht, aber glücklicherweise lassen sie sich die Esel und Schafe schmecken und sorgen so dafür, dass sich ökologisch wertvolle Unterholzgesellschaften entwickeln können. Über drei Vegetationsperioden haben wir es durch die Beweidung geschafft, die Traubenkirsche komplett und dauerhaft zu entfernen. Unsere Erfahrungswerte sind, dass z. B. zwei Esel in einem Bereich von 1 ha in diesem Zeitraum erfolgreich sind. Zu Bedenken ist, dass die Tiere in der Hauptaustriebsphase der Traubenkirsche reduziert gefüttert werden. Zu Bedenken ist, das die Tiere im Wesentlichen alle Pflanzen fressen, vorhandene Bäume mit einem Stamm ab 8–10 cm Durchmesser werden verschont.
Nach der erfolgreichen Bekämpfung der Traubenkirsche durch die Esel und Schafe werden einheimische Gehölze wie Eiche, Eberesche und Haselnuss angepflanzt.
Neue Wege im Umgang mit dem Wolf
Esel-Wolf-Konzept
Unsere Esel übernehmen eine wichtige Aufgabe auf dem Rietzer Berg. Sie beschützen unsere Esel die Schafe vor Wölfen. Esel flüchten nämlich nicht – wie beispielsweise Pferde – vor hundeartigen Tieren wie Wölfen, sondern verteidigen sich und ihre Herde lautstark gegen Angreifer. Das Konzept ist in Deutschland bisher nicht weit verbreitet und ist im Moment ein Versuch, mit dem Thema Wolf umzugehen. Bisher gab es seit der gemeinsamen Beweidung mit Eseln keine Wolfsrisse mehr auf dem Rietzer Berg. Davor kamen zwei der Schafe leider bei einem Wolfsangriff ums Leben, weil sie gerade nicht bei den Eseln standen.

Grünes Klassenzimmer

Seit Ende 2022 ist das Grüne Klassenzimmer auf dem Rietzer Berg ein außerschulischer Lernort. Schüler:innen der vierten und fünften Klassen verschiedener Grundschulen in Brandenburg an der Havel kommen jeden Monat für einen Projekttag ins Grüne Klassenzimmer, um dort ihr Wissen aus der Schule in praktischen Projekten umzusetzen.
Dabei werden die Kinder in drei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe baut Objekte aus Holz z.B. Nistkästen, Tafeln für Tiere, den Bau des Klassenzimmers unter freiem Himmel: dafür wurden Modelle aus Naturmaterialien gebaut, gemeinsam das schönste Modell ausgewählt und dann mit dem Bau von Bänken begonnen.
Die zweite Gruppe baut auf einer eigenen Ackerfläche Obst und Gemüse an. Sie haben Pflanztöpfchen hergestellt, Pflanzen im Gewächshaus vorgezogen und Eselmist auf den Acker eingebracht.
Die dritte Gruppe ist für die Versorgung der ganzen Klasse zuständig und kocht über dem Feuer möglichst aus eigenen Erzeugnissen aus dem Garten.
Durchgeführt wird das Grüne Klassenzimmer von Natur- und Erlebnispädagog:innen.
Gefördert wird das Projekt im Jahr 2025 von der Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam, der Wilhelm-Türk-Stiftung sowie der Klimalotterie ClimaClic. Wer mitmachen möchte, kann mit einem Los bis zu 2 Mio. Euro gewinnen und gleichzeitig unser Grünes Klassenzimmer unterstützen unter www.climaclic.de.